Torial: Noch ein Journalistenportfolio

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Selbstständige Journalistin mit dem Fokus auf Verbraucher- und Internetthemen, Buchautorin, Dozentin. Mehr Infos: Wirtschaft verstehen!, Facebook, @kuechenzurufGoogle+

Vor einigen Wochen habe ich bei torial ein Journalistenportfolio angelegt – und das sofort wieder vergessen. Diese Woche wurde ich allerdings daran erinnert – durch eine Mail, was sich in meinen Abos getan hat. Darin stand nicht viel – aber das lag an mir, nicht an der Plattform. Gleichzeitig las ich bei Twitter von einem begeisterten Nutzer. Schau ich’s mir also nochmals an, dachte ich.

Warum habe ich mir überhaupt bei torial noch ein Journalistenportfolio angelegt? Der Nutzen bei meinen anderen Portfolios ist bisher gleich Null, wenn man den Begriff „Nutzen“ sehr eng fasst. Brauchte ich wirklich noch ein Portfolio, das meine journalistische Arbeit dokumentiert?

Screenshot torial-Portfolio
Screenshot torial-Portfolio

Die Antwort: Ja. Denn erstens ist torial ein deutscher Anbieter. Das hat den Vorteil, dass hier künftig hoffentlich auch vermehrt meine Zielgruppe, nämliche deutsche Kunden, nach Autoren suchen werden. Zweitens hat torial andere Funktionen als die anderen Anbieter. Drittens könnte ich meinen Job als Dozentin für Onlinejournalismus und Internetthemen an den Nagel hängen, wenn ich mich nicht mit neuen Angeboten auseinandersetzen würde.

Das kann torial

Sehr praktisch ist die Möglichkeit, einen Feed ins Portfolio einzubauen. Blogge ich also regelmäßig, werden meine neuen Texte hier automatisch angezeigt. Das funktioniert unter anderem auch mit Twitter, und hat den großen Vorteil, dass ich mein Portfolio nicht immer händisch aktualisieren muss. Interessant finde ich auch die Möglichkeit, über das Magazin anderen Journalisten zu folgen. War ich länger nicht auf der Seite, bekomme ich eine Mail, die mich auf Neuigkeiten der Kollegen hinweist.

Das können die anderen

Dann könnte ich ja die anderen Portfolioseiten und Visitenkarten schließen? Jein, lautet die klare Antwort. Denn auch wenn bisher über die Seiten kein neuer Kundenkontakt zustande kam, so haben sie – weiter gefasst – eben doch einen Nutzen:

  1. ist es gut, wenn viele seriöse Seiten mit meinen Inhalten im Netz sind. Das erhöht die Chance gefunden zu werden.
  2. weiß ich noch nicht, wie sich die Seiten in den kommenden Monaten entwickeln werden. Vielleicht bietet eine bald die Killerapplikation, die alle anderen komplett überflüssig macht.
  3. habe ich auf Pressfolios.com schon ein nettes Portfolio eingerichtet, das nicht nur auf journalistische Artikel verweist, sondern auch auf einige meiner E-Books, Posterbücher und Seminare. An Clippings.me schätze ich dagegen sehr, dass ich einen RSS-Feed erzeugen kann. Den habe ich bei Facebook und Xing eingebaut. Aktualisiere ich Clippings.me, wird auf diesen Seiten automatisch mein neuster Artikel angezeigt – sehr praktisch und zeitsparend! Mit flavors.me und anderen fremdle ich aber ein wenig. Hätte ich keine Homepage, wäre dieses Portal sicher eine gute Anlaufstelle, um schnell und schön im Netz präsent zu sein. Für mich ist die Seite aber eher unnötig.

Noch mehr Portfolios

Im Artikel 5 ways journalists can make the most of portfolio platforms habe ich übrigens über noch mehr Angebote für die Branche gelesen. Wer sich über diesen Boom wundert: Die Anbieter machen das in der Regel nicht, um uns armen Journalisten in Zeiten der Medienkrise auf die Beine zu helfen. Vielmehr gibt es Geschäftsmodelle für die Plattformen: Im Regelfall ist eine Basisversion kostenfrei – und irgendwann soll man dann eben zahlen. Die Preise sind angemessen, ob man die kostenpflichtige Version benötigt, hängt jedoch davon ab, ob und wie man schon im Netz vertreten ist.

Einige der im Artikel genannten Plattformen scheinen auch gute Funktionen zu haben. Allerdings war kein Anbieter dabei, von dem ich dachte, da muss ich auch noch hin. Das Hauptargument liegt hier wieder bei der Zielgruppe: Ich schreibe nicht für englischsprachige Medien. Trotzdem werde ich die Seiten künftig in meinen Seminaren zumindest erwähnen.

Update, 28. August 2013:
Marcus von Jordan, Chief Editor bei torial, hat meinen Beitrag gelesen und schreibt mir per Mail:

„Wir machen das übrigens wirklich ‚um den armen Journalisten zu helfen‘ – das war der Auftrag von Konrad Schwingenstein mit dem wir gestartet sind. Alles was jetzt auf torial passiert, soll unbedingt kostenfrei bleiben und wir wollen explizit nicht mitverdienen bei den Kreativen. Unsere Erlösmodellgedanken erstrecken sich aktuell von ’stiftungsfinanziert‘ über ‚b2b‘ bis hin zu ‚thematische Magazine kostenpflichtig an Endverbraucher ausliefern“.

Danke, Marcus, für diese Ergänzung!

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