Meine Meinung zu Weihnachtskarten und -präsenten

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Freier Journalist mit Schwerpunkt Technik, Sachbuchautor und Dozent. Nerd, Geek und vieles mehr. Homepage: www.timo-stoppacher.de Weitere Profile von mir: @CGNTimo, Facebook und Instagram. E-Mail timo@stoppacher.de

In meiner ersten Anstellung nach dem Studium war Weihnachten plötzlich im Februar. Denn dann gab es eine riesige Kiste mit Weihnachtskarten von unseren Lieferanten, die uns im Dezember vorenthalten wurden. Da habe ich dann erstmal einige angerufen und mich bedankt, was im Februar doppelt blöd kommt, wenn man erklären muss, dass die Karten erst jetzt verteilt wurden. Den Sinn der Aktion verstehe ich bis heute nicht. Es wurden ja schließlich keine Goldbarren mitgeschickt, sondern lediglich Karten.
Teilweise nicht mal irgendwie persönlich, sondern nur aus Druckerei inklusive eingedruckter Unterschrift. Dass Geschenke der Lieferanten eingesammelt wurden, um sie in einer Tombola zu verlosen, war ok. Schließlich ging es darum, allen Kollegen die keinen Lieferantenkontakt hatten, auch etwas zukommen zu lassen. Allerdings wurden dabei auch Geschenke mit persönlicher Widmung neu verteilt…

Präsente – viel zu aufwändig

Heute als Selbstständiger habe ich keine Lieferanten mehr, jedenfalls keine, die Aufträge im sechsstelligen Bereich von mir kriegen. Stattdessen bin ich selber Lieferant. Und weil ich es aus meiner früheren Anstellung so kannte, war ich versucht, meinen Kunden auch Präsente zu Weihnachten zu machen. Letztes Jahr habe ich dann schon im November eine Liste gemacht, welcher Kunde etwas kriegen soll. Gleich vorweg, falls ein Kunde das liest: keiner hat was bekommen. Denn meine Kunden waren nicht um die Ecke, sondern schon quer durch ganz Deutschland verstreut. Der ganze Akt mit Geschenke besorgen, verpacken, wieder zur Post bringen, war mir zu aufwändig (und auch ein bisschen zu teuer). Gut, ich hätte sie auch verschicken lassen können. Das war mir dann aber zu unpersönlich (und immer noch zu teuer).

Aber wenigstens Weihnachtskarten

Bettinas Weihnachtskarte: handgeschrieben, selbst gestaltet und alle Fotos selbst fotografiert.
Bettinas Weihnachtskarte: handgeschrieben, selbst gestaltet und alle Fotos selbst fotografiert.

Das war der Plan. Dann wurde es immer später im Dezember und die Arbeit nicht weniger und ist auch der Plan gescheitert. Ich selber freue mich total über eine Karte zu Weihnachten. Besonders über eine, wie sie mir Bettina schickte. Die ist nicht nur handgeschrieben, sondern sogar selbst gestaltet, mit Fotos, die sie selbst gemacht hat. Hut ab. Ich habe sie dann gefragt, ob sie meint, dass Weihnachtskarten ein Muss sind. Die Antwort war nein und ich war beruhigt.

Einfach mal anrufen

Ich werde auch dieses Jahr das gleiche machen wie letztes Jahr: In dieser Woche einfach nochmal die Kunden anrufen und persönlich ein schönes Weihnachtsfest wünschen. Letztes Jahr haben sich alle darüber gefreut (oder taten so). Selbst die schönste Weihnachtskarte landet doch bald im Altpapier. Das Telefonat ist dann auch bewusst kein Akquisegespräch, bei dem gleich der Januar „klar“ gemacht wird. Es ist einfach der kurze Austausch über die Pläne für die nächsten zwei Wochen, es kommt mal was Persönliches zur Sprache, wofür man das ganze Jahr im vom professionellem Stress geprägten Alltag keine Zeit erübrigt.

Das Pizza-Set: Soll ich den Kunden jetzt zum Pizza-Essen einladen?
Das Pizza-Set: überraschendes Geschenk eines Kunden

Und noch was zu den Präsenten: Völlig überrascht hat mich das Geschenk eines Kunden(!), der mir letzte Woche ein Pizza-Set zustellen ließ. Ob er jetzt eine Einladung zum Pizza-Essen erwartet?

Wie geht Ihr mit Weihnachtskarten und -präsenten um? Schickt Ihr Kunden und Redaktionen welche? Und meint Ihr, das muss sein? Ich freue mich auf Eure Meinungen.

 

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2 Kommentare zu “Meine Meinung zu Weihnachtskarten und -präsenten

  1. Ich finde die ganzen Postkarten von Pressestellen und PR-Agenturen lustig, die ich überhaupt nicht kenne. Früher habe ich übrigens kleine Geschenke verschickt, ist ja steuerlich absetzbar. Heute mache ich das nicht mehr, weil ich den Weihnachtskonsum nicht unterstützen möchte. In einem Jahr habe ich gespendet – und niemals so wenig Feedback bekommen, wie in diesem Jahr.

  2. Also ich habe meinen freien Autoren schon ne Karte und Schokolade geschickt. Einmal im Jahr kann man ja seine Dankbarkeit für die gute Zusammenarbeit ausdrücken. Das muss zwar nicht Weihnachten sein, ist aber eben ein passender Zeitpunkt.

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