Muss es immer Google sein?

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Selbstständige Journalistin mit dem Fokus auf Verbraucher- und Internetthemen, Buchautorin, Dozentin. Mehr Infos: Wirtschaft verstehen!, Facebook, @kuechenzurufGoogle+

Kennt Ihr das auch? Es ist so einfach und schnell, in Google nach etwas zu suchen, dass man gerne vergisst, dass es auch andere Suchmaschinen gibt. Dabei ist es durchaus sinnvoll, auch über andere Seiten zu recherchieren. Denn Suchmaschinenergebnisse sind nicht neutral. Das lässt sich ganz gut am Beispiel auf der Suche nach einem Dienstleister zeigen. Gebe ich in Köln das Wort „Zahnarzt“ in die Suche ein, bekomme ich Zahnärzte in Köln angezeigt. Das schätze ich als Nutzer durchaus, denn was will ich mit einem Zahnarzt beispielsweise in München, wenn ich in Köln lebe?

Screenshot Laptop und Computer: unterschiedliche Reihenfolge
Screenshot Laptop und Computer: unterschiedliche Reihenfolge

Anders ist das, wenn ich als Journalist suche. Da möchte ich möglichst ungefilterte Informationen bekommen. Das würde bedeuten, dass die Suchergebnisse immer gleich aussehen müssten, egal, von wo ich suche. Dem ist jedoch erstaunlicherweise nicht einmal so, wenn ich nach dem gleichen Suchbegriff auf meinem Rechner und meinem Laptop suche:

Zwar ist nur die Reihenfolge der Ergebnisse vertauscht – aber immerhin. Suche ich auf meinem Smartphone, sieht das Ergebnis nochmals anders aus: Ich bekomme nur eine News-Anzeige statt mehrerer. Überhaupt: die News-Suche. Seit 1. August gilt das Leistungsschutzrecht. Demnach sollen Internetseiten, die mehr als ein Snippet eines Textes anbieten, dafür dem entsprechenden Verlagshaus Geld bezahlen. Google hat den Spieß umgedreht: Wer als Verlagshaus weiterhin mit einem Snippet in Google News auftauchen will, musste zustimmen, dass das Auffinden der Texte dort weiterhin kostenfrei für den Suchmaschinenanbieter bleibt. Zugestimmt haben unter anderem sueddeutsche.de, spiegel-online.de und die Springer Medien. Die Koblenzer Rheinzeitung dagegen verzichtet künftig darauf, über die Google News Suche gefunden zu werden. Auch dies ist ein Beispiel dafür, dass die Ergebnisse bei einer Suchmaschinenabfrage niemals alles umfassen, was es im Netz gibt.

Screenshot Ergebnisse Research Toolbox
Screenshot Ergebnisse Research Toolbox

Marvin Oppong, Journalist und Trainer, setzt darum auf mehrere Recherchetools für seine Arbeit. „Irgendwann hat es mich genervt, dass ich, wenn ich zu einem Firmennamen recherchiere, diesen auf zehn verschiedenen Webseiten eingeben muss. Wenn es mehrere Firmen betrifft, multipliziert sich das Ganze schließlich“, sagt er. Er hat darum Jan Mechtel um Hilfe gebeten. Mechtel ist zusammen mit Matthias Mayrock Gründer von KeyRocket. Das Unternehmen bietet eine Software an, die Arbeitsabläufe am PC effizienter macht. Das Ergebnis der Kooperation zwischen Mechtel und Oppong ist die Research Toolbox 3.0. Zu den Ergebnissen, die ich auch über Google bekomme, finde ich bei der Suche nach „Bundestagswahl“ automatisch noch diese:

Keine Metasuchmaschine

„Eine weitere Metasuchmaschine?“, denke ich. Doch Marvin Oppong widerspricht:“Eine Metasuchmaschine schaltet mehrere einzelne Suchmaschinen in Serie und spuckt ein verarbeitetes Gesamtergebnis aus. Das tut die Research Toolbox Deluxe nicht“, sagt er. Sie erleichtere hingegen den Zugriff auf die Original-Ergebnisse der einzelnen Provider und verzerre oder verarbeite die Ergebnisse nicht. Die Toolbox berücksichtige überdies Quellen, die andere Suchmaschinen nicht durchsuchen könnten, weil es sich um Datenbanken handelt – beispielsweise den elektronischen Bundesanzeiger oder die Registerauskunft des Deutschen Patent- und Markenamtes. Wer die Suchmaschine nutzen möchte, zahlt für einen Einzelzugang 50 Euro im Monat.

Screenshot Govdata
Screenshot Govdata

Kaum habe ich mir die Research Toolbox näher angesehen, stoße ich auf Govdata, das Datenportal für Deutschland. Dort gibt es Zahlen, Daten Fakten rund um die Bundesrepublik. Die Seite ist noch im Aufbau.

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