Meine Statistik sagt, dass ich im Juni 2011 angefangen habe, eBooks für den Kindle anzubieten. Wahrscheinlich hatte ich mal irgendwo gelesen, wie das geht, fand es einfach und wollte es ausprobieren. Ich habe dann zunächst alte Kurzgeschichten eingestellt – die ich irgendwann mal geschrieben habe, und die auf der Festplatte verstaubten. Ihr könnt jetzt gerne danach suchen: Ihr werdet sie nicht finden. Ich habe sie unter Pseudonym veröffentlicht. Kurzgeschichten passen nicht in mein Portfolio, das würde meine Marke verwässern. Nachdem ich die Geschichten hochgeladen hatte, ist sehr lange nichts mehr passiert. Und das hat seinen Grund: Ich hatte die Kindle-eBooks schlichtweg vergessen.
Da ich nie etwas von Kindle Direct Publishing hörte, nahm ich an, dass sich die eBooks nicht verkauften, und so galt irgendwie „aus den Augen, aus dem Sinn“. Irgendwann in einer ruhigen Minute loggte ich mich dann ein und stöberte durch das Menü. Da stellte ich fest, dass sich gut 75 Euro durch Verkäufe angesammelt hatten. Weil ich aber keine Bankverbindung angegeben hatte, war das Geld nicht überwiesen worden. Plötzlich änderte sich die Situation. Es gab also Leute, die bereit waren, für meine Texte Geld zu bezahlen. Kleinstbeträge wohlgemerkt, aber immerhin Geld. Und das, ohne dass ein Verlag meine Geschichten publizierte. Ich dachte nach: Was könnte ich noch mit geringem zeitlichen Aufwand publizieren?
Die ersten Schritte zum Kindle eBook
Mir fielen meine Reiseblog-Berichte ein. Ursprünglich hielt ich darüber nur meine Familie und meine Freunde auf dem Laufenden, wenn ich in fernen Ländern unterwegs war. Aber die Berichte hatten schnell Leser außerhalb des Bekanntenkreises gefunden. Und mein geschätzter Ex-Kollege Matthias lag mir sowieso schon seit Jahren in den Ohren, ich solle meine Reiseberichte veröffentlichen. Ohne Verlag im Rücken war das bisher schwierig. Hinzu kam, dass es die Blogs nicht mehr gab. Urlaub vorbei, Blogtexte ins Fotobuch übertragen, Blogs gelöscht. Was tun? Abtippen? Ich entschied mich dafür, Siri die Schreibarbeit machen zu lassen. Also diktierte ich meinem Smartphone die Texte aus den Fotobüchern, hatte dann passable Texte, die ich nur noch überarbeiten musste, und brachte diese dann ins passende Format. Das geht eigentlich sehr einfach: Word-Dokument formatieren, Inhaltsverzeichnis einfügen und verlinken, als HTML-Datei abspeichern, hochladen. Ein eBook, das sich mit dem Thema beschäftigt, ist von Wolfgang Tischer – und ist eine wahre Erfolgsgeschichte.
Reiseberichte oder Sachthemen?
Seit ich weiß, wie schnell man ein eBook für den Kindle veröffentlichen kann, habe ich einige ins Netz gebracht: Kuba, Vietnam, Argentinien und noch einige mehr. Der Bestseller ist derzeit Indien. Er hat sich seit März 2013 52 Mal verkauft und immerhin schon 20 Euro in die Autorenkasse gespült. Nun sind Reiseberichte aber auch nicht meine Kernkompetenz. Die liegt eher bei Internet- und Verbraucherthemen. Irgendwie war es also nur die logische Schlussfolgerung, dass ich auch und gerade zu diesen Themen eBooks anbieten sollte. Schließlich geht es dabei nur um eine Weiterverarbeitung meiner Themen, also darum, die Wertschöpfungskette weiterzudrehen. Gleichzeitig stärke ich damit mein Personal Branding. Aber: Das ist auch im Vergleich zu allen anderen schon veröffentlichten eBooks richtige Arbeit. Ich habe darum für mich ein Konzept entwickelt. Ziel ist es, zu jedem Seminar, das ich gebe, das passende eBook anzubieten. Da ich die Seminare meistens mehrfach gebe, kann ich jedes Mal das eBook aktualisieren, wenn ich mein Seminar überarbeite. Vorteil für den Käufer: Er kauft das eBook einmal und bekommt die Aktualisierungen dann frei Haus.
Meine Begeisterung über die Verkaufszahlen hält sich allerdings noch sehr in Grenzen. Die Urlaubs-eBooks verkaufen sich deutlich besser. Vielleicht sollte ich einfach mehr Urlaub machen.
Im nächsten Teil der eBook-Serie geht es um die Autorenseite bei Amazon.
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4 Kommentare zu “Serie eBooks. Folge 1: Publizieren für den Kindle”