Reichweite: Welche Aggregatoren wir nutzen (und welche uns nutzen)

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Selbstständige Journalistin mit dem Fokus auf Verbraucher- und Internetthemen, Buchautorin, Dozentin. Mehr Infos: Wirtschaft verstehen!, Facebook, @kuechenzurufGoogle+

Das Netz ist voll mit Informationen. Nicht alle sind gut. Und vor allem: Nicht alle interessieren mich. Um die Inhalte im Internet für meine Bedürfnisse zu filtern, nutze ich einige Aggregatoren, und gerne auch immer wieder andere. Ein Aggregator listet Netzinhalte auf – beispielsweise, weil sie neu sind. Oder weil sie in den sozialen Medien besonders viel Beachtung finden. Ein Aggregator filtert also, trennt im besten Fall die Spreu vom Weizen. Um nicht in der Informationsflut unterzugehen, habe ich zum Beispiel früher Feedly benutzt, einen RSS-Reader. Oder Flipboard, eine Anwendung, die Internetinhalte wie ein persönliches Magazin aufbereitet. Im Moment bin ich bei News Republic gelandet, dort kann ich meine Interessen eingeben und bekomme dementsprechend Informationen aus dem Netz angezeigt. Ich kann zusätzlich auch RSS-Feeds von Seiten hinzufügen, die mich interessieren, bisher aber nicht gelistet werden.

Aggregatoren für mehr Reichweite nutzen

Aggregatoren haben aber noch einen zweiten Sinn: Schließlich will ich mich im Netz nicht nur informieren, ich veröffentliche dort auch selbst Inhalte. Allerdings bringen die besten Inhalte uns nicht weiter, wenn keiner sie liest oder findet. Soziale Medien sind eine Möglichkeit, die eigenen Inhalte bekannt zu machen, und manchmal funktioniert das auch ganz gut. Um die Chance zu erhöhen, dass die eigenen Inhalte gelesen werden, kann man auch Aggregatoren nutzen. Bei einigen ist es sehr einfach, sich mit seinem Blog zu registrieren. Bei anderen muss man einen Vertrag unterschreiben.

Mehr Leser durch Aggregatoren?
Mehr Leser durch Aggregatoren?

Leider bringen nicht alle Aggregatoren automatisch viel Traffic. Im Gegenteil: Es gibt Aggregatoren, die mir seit Monaten keinen einzigen Leser gebracht haben. Das kann damit zusammenhängen, dass sie selbst so unbekannt sind, dass keiner sie nutzt. Andere Aggregatoren funktionieren mit dem einen Blog ganz wunderbar, mit dem zweiten dagegen gar nicht – dann liegt es möglicherweise an der thematischen Ausrichtung des Aggregators.

Aggregatoren: mal mehr, mal weniger zeitaufwändig

Grundsätzlich lässt sich sagen: Wenn es nicht besonders zeitaufwändig ist, das eigene Blog zu registrieren, sollte man es ruhig bei mehreren Aggregatoren anmelden. Schließlich erhöht das die Chance, gelesen zu werden. Und je mehr Menschen einen Artikel lesen und bewerten, desto höher ist wiederum die Chance, dass sich das Blog monetarisieren lässt, beispielsweise durch Werbeanzeigen oder durch bezahlte und gekennzeichnete Artikel. Davon abgesehen ist es für den eigenen Markenaufbau wichtig, dass möglichst viele Leute wissen, was man macht. Denn nur so kommt man als Freiberufler immer wieder an Aufträge.

Aber: Wer sich anmeldet, muss auch schreiben! Denn in den Aggregatoren werden immer nur die neuesten Artikel angezeigt, rückwirkend oft nur für eine begrenzte Zahl an Tagen. Hinzu kommt: Ein Blick in die Statistik meiner Blogs zeigt mir, dass Facebook und Twitter die eigentlichen Trafficbringer sind, gefolgt von den Verlinkungen zwischen meinen eigenen Blogs, gefolgt von den Links, die andere Blogger auf meine Blogs setzen. Daraus leite ich ab, dass Aggregatoren zwar die Sichtbarkeit erhöhen, andere Instrumente aber derzeit eine größere Rolle spielen.

Ich nutze diese Aggregatoren

Fit für Journalismus haben wir unter anderem bei Blogbox und Everkiosk angemeldet. Rückblickend für den Dezember und ausgewählte Novembertage ist das Ergebnis frustrierend: kein einziger Besucher kam von diesen Aggregatoren auf die Seite, die meisten kommen von Facebook und Twitter beziehungsweise über die Suchfunktion.

Das deckt sich mit den Erfahrungen, die ich bei meinen anderen Blogs mache: sehr selten verirrt sich jemand aus der Blogbox-App auf mein Blog Essen ist toll, von Everkiosk habe ich dort bislang gar keinen Eingang. Auf dem ungefähr gleichen Niveau wie Blogbox ist der Aggregator Bloglovin. Nur Trusted Blogs hebt sich etwas davon ab: Bei diesem Aggregator bin ich erst wenige Wochen, und immerhin ist die Zugriffszahl hier zweistellig.

Das jedoch ist nicht deckungsgleich mit Op jück: Dort spielen die Aggregatoren kaum eine Rolle. An erster Stelle stehen auch hier Facebook und Twitter als Trafficzuliefer. Dann kommen die meisten eingehenden Links von meinen anderen Webseiten: Dort werden die entsprechenden RSS-Feeds angezeigt. Immerhin taucht bei Op jück aber Flipboard als Aggregator auf, Blogstars, Everkiosk und Feedly, sogar Flipintu – wenn auch nicht im nennenswerten Bereich. Würden diese Besucher wegfallen, würde es die Jahresstatistik kaum beeinflussen.

Bei Bild statt Text liefert die Blogboxapp Besucher im zweistelligen Bereich, dafür spielen alle anderen Aggregatoren keine Rolle, bei Liebesbrief an Köln kommt nichts über Aggregatoren, bei Wirtschaft verstehen kommt im zweistelligen Bereich Traffic über Blogbox und Flipboard.

Alles für die Katz’?

Nach diesen Erkenntnissen kann man auch sagen: Aggregatoren lohnen sich nicht. Aber ich fürchte, dass man damit auf der falschen Spur ist. Wichtiger wäre, herauszufinden, welcher Aggregator für welches Blog den meisten Traffic bringt. Ich persönlich bin Fan von Trusted Blogs. Wie gesagt:

    • Die Blogs sind schnell angemeldet.
    • In kurzer Zeit immerhin bei einigen Blogs zweistellige Besucherzahlen.
    • Gute Übersicht, welche Artikel geklickt werden.

Eigentlich habe ich mir auch von News Republic viel versprochen. Sie suchten in den einschlägigen Bloggergruppen bei Facebook nach Bloggern, die dort ihre Inhalte listen lassen wollten. Der Aufwand war im Verhältnis ziemlich hoch: Das Logo in mehreren Größen schicken + Vertrag ausfüllen und unterschreiben. Der Vertrag ist deswegen relevant, weil News Republic die Blogger an den Werbeerlösen beteiligen möchte. Ich hatte ein sehr nettes Telefonat mit meinem Ansprechpartner. Dann hat sich alles bei mir ein wenig verzögert, weil ich Land unter hatte. Nachdem ich alle Logos geschickt hatte, war mein Ansprechpartner krank. In der Zwischenzeit habe ich bereits zweimal gefragt, ab wann wir wohl dort gelistet werden. „Ab nächstem Montag“ hieß es, aber seither ist einige Zeit vergangen. Nun gut, vielleicht binden sie uns irgendwann noch ein. Falls nicht, nutze ich News Republic eben nicht, um mehr Traffic zu generieren, sondern weiterhin nur, um mich zu informieren.

Uns interessiert natürlich, welche Aggregatoren Ihr benutzt und wie Eure Erfahrungen damit sind. Schreibt uns gerne Eure Kommentare.

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2 Kommentare zu “Reichweite: Welche Aggregatoren wir nutzen (und welche uns nutzen)

  1. Vielen Dank für Dein positives Feedback zu Trusted-Blogs! Wir freuen uns, dass Dir unser Service gefällt, obwohl wir noch jung sind und sich unsere Seitenaufrufe im kleinen vierstelligen Bereich pro Tag bewegen. – Wir arbeiten hart daran, diese Zahl zu vergrößern! :-)

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